SAP Application Management: Einbindung externer Dienstleister gefragt
17. Januar 2019Das SAP-Portfolio verändert sich stetig, und damit auch der Betrieb von SAP-Applikationen in Rechenzentren. War das Management von SAP-Applikationen bislang stark Prozess- und Governance-getrieben, muss es mit Weiterentwicklung der digitalen Transformation auch die Modernisierung des Unternehmens an sich unterstützen und eine Integration mobiler Geräte, Datenanalysen, Cloud Computing und Social Media gewährleisten, verrät die neue PAC-Studie „Application Management in Europa“.
„Genau wie in vielen anderen Bereichen der IT der Fall, ist auch das traditionelle Application Management von signifikanten Veränderungen und Entwicklungen betroffen. Gleichzeitig versuchen die internen IT-Abteilungen, die aktuell enormen Herausforderungen mit immer knapper werdenden Ressourcen hinsichtlich Personal und Spezialwissen zu stemmen. Genau hier können wir Unternehmen mit agilen und flexiblen Managed Services unterstützen“, sagt Lars Janitz, Executive Vice President, Head of Global Managed Services, itelligence AG.
Cloud-Applikationen sind für viele der Befragten alltäglich geworden. Eine Vielzahl (39 Prozent) gibt an, die Cloud-Variante von SAPs neuer ERP-Suite, SAP S/4HANA, implementiert zu haben. 56 Prozent gaben an, SAP Cloud Plattform & SAP Leonardo bereits zu nutzen oder deren Einsatz zu planen. Bei SAP Analytics Cloud sind es 53 Prozent. Viele Unternehmen nutzen zudem Lösungen zur Unterstützung separater Prozesse, wie etwa Ariba für Einkauf und Beschaffung (63 Prozent) oder SuccessFactors für das Human Capital Management (77 Prozent).
Für 96 Prozent der Befragten stellt die eigene SAP-Landschaft aufgrund des hohen Individualisierungsgrades und getätigter Anpassungen eine Herausforderung dar. Da ein Großteil der Unternehmen viele verschiedene Cloud-Anwendungen und Bereitstellungsmodelle parallel nutzt oder nutzen wird, hat dies zusätzlich eine komplexe Integration und Verwaltung dieser Lösungen zur Folge. Für 91 Prozent der Befragten stellt die Komplexität hybrider IT-Landschaften eine Herausforderung dar. Solche hybriden IT-Landschaften umfassen oft Legacy-IT, Private- und Public-Cloud-Modelle sowie eigenständig betriebene und (out)gesourcte Infrastrukturen. Dies alles erfordert eine konsistente End-to-End-Governance, Compliance und Sicherheit über eine Vielzahl von verschiedenen Anwendungen und Infrastrukturplattformen.
In den vergangenen Jahren sorgten insbesondere der Kostendruck, aber auch der Personalmangel innerhalb Europas, zu einer erhöhten Nachfrage nach Dienstleistungen aus Off- und Nearshoring-Standorten. Insgesamt 79 Prozent der Studienteilnehmer gaben entsprechend an, sie würden Nearshore-Ressourcen nutzen. Offshoring wird von 69 Prozent der Unternehmen eingesetzt. Wobei die Erfahrungen mit Nearshoring positiver zu sein scheinen: Von den Unternehmen, die Nearshore-Ressourcen einsetzen, sind 46 Prozent überzeugt, dass dieser Anteil in den kommenden Jahren steigen wird.
Zunehmende Konkurrenz erfahren Off- und Nearshoring durch die zunehmende Automatisierung. 41 Prozent der Teilnehmer nutzen für das Management ihrer SAP-Systeme bereits Automatisierung oder auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Technologien oder planen dies zu tun. Gleichzeitig haben 46 Prozent Interesse am Einsatz dieser Technologien in ihrer Organisation.
So bevorzugen 66 Prozent der Unternehmen die Einbindung eines externen Dienstleisters wie itelligence für allgemeine Aufgaben wie das Application Management oder Hosting einer Anwendung. Allerdings haben sich die Anforderungen an das Management einer SAP-Anwendungslandschaft geändert. Der bloße Anspruch, „alles am Laufen zu halten“, wie er in der Vergangenheit für SAP Application Management-Dienstleistungen typisch war, wird zukünftig nicht mehr ausreichen. In der Konsequenz erhoffen sich die Kunden von den Providern ein tieferes branchenspezifisches Know-how, um eine engere Verzahnung mit dem Business zu ermöglichen.
Im Idealfall profitieren Unternehmen, die bei der Implementierung und dem Betrieb ihrer SaaS-Lösungen mit externen Anbietern zusammenarbeiten, nicht nur von deren technischen Fähigkeiten, sondern auch von ihrer Innovationsfähigkeit. Schließlich ist eine Cloud-Migration oft der Auslöser für eine Business-Transformation. (rhh)
Hier geht es zum Studiendokument „Application Management in Europa“