Cloud- und Analyselösungen für das Unternehmen der Zukunft SAPs oberste Priorität: die Cloud

17. Mai 2017

Auf der SAPPHIRE NOW in Orlando hat SAP Pläne und Tools vorgestellt, mit denen Unternehmen das rasante Datenwachstum bewältigen können. Intelligente Lösungen sollen dabei unterstützen, große Datenmengen effektiv zu nutzen. Hierzu gehören Analyseanwendungen, die den Cloud-basierten Zugriff auf sämtliche Datenquellen ermöglichen, Anwendungen, die unternehmensweit einen besseren Einblick in geänderte Arbeitsabläufe und deren Optimierung gewährleisten sowie intelligente Assistenten, die zeitintensive, sich wiederholende Aufgaben automatisieren.

Plattner-Keynote

Hasso Plattner; Quelle: SAP

Die Keynote von Hasso Plattner am dritten Tag der Konferenz konzentrierte sich auf S/4HANA in the Cloud. Nach seiner Aussage genießt S/4HANA in the Cloud oberste Priorität gegenüber anderen Implementierungsversionen. Generell seien die Reaktionen der ersten Anender von S/4HANA extrem positiv. Vor allem die Vereinfachung des Datenmodells mache es deutlich einfacher, das System einzusetzen und zu betreiben. Allerdings wollte man, so Plattner, bei SAP etwa zwei Jahre schneller fertig sein. Doch es wurden viele Verbesserungen gemacht, die – von Anwendern gefordert – eine hohen Aufwand nach sich gezogen haben. Dazu zählt auch die Umstellung der Artikelnummern von 18 Zeichen auf 40 Zeichen.

Ab sofort bietet die SAP Cloud Platform eine Multi-Cloud-Umgebung, in der Benutzer mit Infrastrukturanbietern ihrer Wahl – wie SAP, Amazon Web Services, Microsoft Azure (Beta) und Google Cloud Platform (Demo-Installation) – Anwendungen entwickeln und betreiben können. Gesteuert wird dabei alles über das neue Cockpit der SAP Cloud Platform. Die auf Cloud Foundry basierende SAP Cloud Platform umfasst mehrsprachige Laufzeitumgebungen, einschließlich Java, node.js und SAP HANA XS Advanced.

Außerdem können Anwender jetzt mit der SAP Cloud Platform unterschiedliche Services wie APIs, SAP-Partneranwendungen und weitere digitale Business Services, noch einfacher finden, testen, kaufen und implementieren. Der SAP API Business Hub umfasst Hunderte neuer APIs für SAP S/4HANA, SAP Hybris und SAP Ariba sowie neue Integration-Flows und Microservices. Das SAP App Center bietet zudem eine Online-Suche, über die Kunden mobile Anwendungen von Partnern bequem testen, kaufen und nutzen können – direkt im App Center. Erweiterungen für das SAP App Center und den SAP API Business Hub ermöglichen reibungslose digitale Downloads und die Verwaltung mobiler Anwendungen über den gesamten Produktlebenszyklus.

Anpassungen des Geschäftsmodells und der Geschäftsprozesse sind elementar zur Digitalisierung von Unternehmen, lassen sich mit nur einer einzelnen Technologie jedoch kaum umsetzen. Das erweiterte Portfolio von SAP Leonardo bringt deshalb Lösungen für maschinelles Lernen, Internet der Dinge, Big Data, Analysen und Blockchain auf der SAP Cloud Platform mit SAPs umfassendem Prozess- und Branchenwissen und Design-Thinking-Methoden zusammen. Jedes einzelne Produkt bietet Kunden bereits deutlichen Mehrwert, die eigentliche Leistungsstärke zeigt sich jedoch insbesondere, wenn alle Produkte zusammenarbeiten.

Anwendern, die sich für das umfassende digitale Innovationssystem entscheiden, stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Der branchenspezifische Industry Innovation Accelerator adressiert bestimmte Anwendungsfälle zu einem festem Preis und Zeitplan. Ein flexibleres Angebot ermöglicht es Unternehmen, genau das zu entwickeln, was benötigt wird. Die einzelnen Technologien werden zudem in bestehende Geschäftsanwendungen von SAP integriert, um diese noch effizienter und intelligenter zu machen. SAP-Entwickler und -Partner können außerdem ihre eigenen Anwendungen entwickeln, unterstützt durch ein Netzwerk von SAP Leonardo Centern in New York, Paris, São Paolo und Bangalore.

Zu den Neuentwicklungen im SAP-Leonardo-Innovationsportfolio gehören neben der SAP Leonardo Machine Learning Foundation eine Reihe neuer Anwendungen, die auf maschinellem Lernen basieren und von der Rechnungsprüfung über den Abgleich von Lebensläufen bis hin zu Kundenservice und Kundenbindung verschiedene Unternehmensbereiche unterstützen. Darüber hinaus verfügt das Portfolio über einen SAP Cloud Platform Blockchain Service für die Entwicklung von Anwendungserweiterungen und neuen Lösungen mithilfe der Distributed-Ledger-Technologie.

S/4HANA Cloud

Quelle: SAP

Mit der SAP S/4HANA Cloud 1705 können Unternehmen ihre Prozesse effizienter gestalten und stärker automatisieren. 1705 enthält außerdem den digitalen Assistenten SAP Co-Pilot, der dank betriebswirtschaftlichem Kontext eine bessere Zusammenarbeit ermöglicht. Er erkennt Business-Objekte, kann schnell eine Verbindung zu diesen herzustellen und bietet kontextbezogene Chat-Möglichkeiten. Weitere integrierte Funktionen für maschinelles Lernen ermöglichen Vorhersagen für eine höhere Effizienz der Anwender, automatische Rechnungsprüfung und vieles mehr. SAP S/4HANA Cloud 1705 bringt außerdem Neuerungen wie:

•    deutlich schnellere Funktionen für das Finanzwesen großer Unternehmen, einschließlich Funktionen für die gesetzlich vorgeschriebene finanzielle Konsolidierung, SAP S/4HANA Finance Cloud für Kreditintegration und Integration des SAP-Add-ons für den digitalen Zahlungsverkehr.
•    innovative, durchgängige Prozesse für die Fertigungsindustrie, die Einblick in finanzielle Auswirkungen,  Bestandsführung und das Lieferantenmanagement gewähren und eine bedarfsgesteuerte Fertigung ermöglichen.
•    die mobile Anwendung SAP Project Companion, die eine Zusammenarbeit bei Routineaufgaben vereinfacht und  per Push-Benachrichtigung über wichtige Erkenntnisse informiert.
•    Die Integration in Drittanbietersystemen inklusive dem Anlegen von Kundenaufträgen zur Automatisierung des Vertriebs.

Mit Hilfe von neuen Analyselösungen aus dem Portfolio SAP Analytics sollen Anwender, die auf Cloud- und hybride IT-Umgebungen setzen, einen verbesserten Einblick in ihre Geschäftsabläufe bekommen. Es stehen zudem neue Funktionen für das digitale Innovationssystem SAP Leonardo zur Verfügung. SAP Predictive Analytics bietet Funktionen für maschinelles Lernen für SAP-S/4HANA-Anwendungen sowohl in der Cloud als on-premise. Geplant sind außerdem eine bessere Unterstützung der Plattform SAP HANA sowie Tools zur Datenaufbereitung und Funktionsentwicklung. Die SAP Cloud Platform Predictive Services enthalten neue Funktionen für Empfehlungs- und Cluster-Modelle sowie Beispiele für Schulungsservices zum Thema automatische Regression und Klassifizierung. SAP IT Operations Analytics 2.0 stellt kontextbezogene Informationen bereit und ermöglicht der IT-Abteilung so , gezielt auf IT-Probleme zu reagieren, und zwar abhängig davon, wie sehr sich diese auf den Geschäftsbetrieb auswirken. Die Unterstützung für hybride Rechenzentren optimiert IT-Kosten und Ressourcen sowohl in On-Premise- als auch Cloud-Umgebungen.

Ein Update für SAP Analytics Cloud (vormals SAP BusinessObjects Cloud) ist ebenfalls für diesen Monat geplant. Es enthält eine neue mobile iOS-Anwendung, die den direkten Zugriff auf SAP BW/4HANA ermöglicht und Skripte basierend auf der Programmiersprache R unterstützen. Weitere Neuerungen umfassen verbesserte visuelle Verknüpfungen, neue Funktionen für die Datenaufbereitung für alle Anwender, neue intelligente Analysefunktionen unter anderem für Simulationen, Scoring-Modelle und automatische Visualisierungsvorschläge sowie neue vorkonfigurierte Inhalte für einzelne Branchen und Geschäftsbereiche.
Der SAP Digital Boardroom unterstützt ab sofort Microsoft Surface Hub und vereinfacht so gemeinsame Entscheidungen. Es stehen außerdem neue Angebote von SAP und von SAP-Partnern zur Verfügung, die auf die Anforderungen bestimmter Branchen sowie Anwendergruppen in Unternehmen zugeschnitten sind.

Die Benutzeroberfläche von SAP BusinessObjects BI 4.2 wurde weiter verbessert und enthält nun den neuen Web Intelligence Unified Viewer sowie das erweiterte BI-Launchpad mit SAP Fiori-Oberfläche. SAP Lumira 2.0 führt Visualisierungsfunktionen von SAP Lumira mit SAP Lumira Designer (vormals SAP BusinessObjects Design Studio)  zusammen und ermöglicht IT- und Geschäftsanwendern so ein einfacheres und produktiveres Arbeiten. Im Rahmen einer Partnerschaft werden SAP und Zoomdata die Funktionen von SAP Lumira weiterentwickeln, um durch den Zugriff auf verschiedenste Datenquellen schnelle Analysen zu ermöglichen. Mit der Lösung SAP Analytics Hub können Anwender in On-Premise- und Cloud-Umgebungen nach Analyseergebnissen suchen.

Beschaffungslösungen von IBM und SAP

SAP Ariba und IBM entwickeln gemeinsam eine neue Generation von Anwendungen für digitale, benutzerfreundliche Beschaffungsprozesse. Basierend auf SAP Leonardo und IBM Watson sollen intelligente Prozesse von der Beschaffung bis hin zur Abwicklung entstehen, mit denen Kunden sämtliche Ausgabenkategorien verwalten können, die zur unternehmensweiten Wertschöpfung beitragen. Die Anwendungen kombinieren dazu die Erkenntnisse aus der Analyse unstrukturierter Daten mit den Ergebnissen aus Vorhersageanalysen basierend auf Beschaffungsdaten aus SAP Ariba. Einkaufsorganisationen eröffnen sich so völlig neue Interaktionsmöglichkeiten innerhalb der Lieferkette, um schneller und intelligenter entscheiden zu können. Gemeinsam wollen IBM und SAP Ariba IBM-Kunden den Umstieg auf die Plattform SAP Ariba erleichtern, die erweiterte Funktionen und SAP Aribas umfassende Beschaffungslösungen bietet.

SAP SuccessFactors und Thrive Global werden auf der Grundlage von Microsteps für Verhaltensänderungen, maschinellem Lernen und Analysefunktionen gemeinsam eine integrierte Lösung für die SAP SuccessFactors HCM Suite entwickeln. Diese soll das Wohlbefinden der Mitarbeiter vom ersten bis zum letzten Arbeitstag fördern und zugleich Führungskräften Möglichkeiten an die Hand geben, die Auswirkungen des Wohlergehens der Mitarbeiter auf die Produktivität und Leistung des Unternehmens zu ermitteln. (rhh)

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